Geschichte des Bergbaus an der Saar
Kohlenbergbau im Raum Ensdorf/Schwalbach ist für 1730 belegt; damals gewannen Bauern Kohlen ausgehender Flöze im Tagebau.[2] 1815 kamen die hieraus entstanden Gruben Griesborn und Schwalbach in den Besitz des Preußischen Bergfiskus, der die Kohlevorkommen systematisch ausbeutete: Die Bergbauverwaltung ließ Tagesanlagen errichten und 1826 den ersten Tagesschacht (Schacht Schwalbach) im preußischen Teil des Saargebietes abteufen. Für den Absatz der Kohle spielte zunächst die Saarschifffahrt eine wichtige Rolle. Hierfür legte man 1842 mit dem Ensdorfer Stollen einen über zwei Kilometer langen Transportstollen zum Saarufer an. 1857 wurde der Schacht Griesborn abgeteuft; er erhielt 1861 einen Anschluss an die Eisenbahnstrecke Saarbrücken–Trier. Hierdurch stiegen Förderung und Absatz sprunghaft an, so dass weitere Schächte abgeteuft wurden: Ensdorfer Schacht (1866), Ostschacht (1867, später nach dem saarländisch-französischen Marschall Michel Ney in Ney-Schacht umbenannt), Knausholzschacht (1873) und Wilhelmschacht (1877). 1910 wurde der Ensdorfer Stollen stillgelegt; 1913 wurde als neuer Hauptförderschacht der Saarschacht (später nach Jean Baptist Duhamel in Duhamelschacht umbenannt) angehauen. Ab 1936 wurde der Schacht Elm niedergebracht. Nach starken Beschädigungen im Zweiten Weltkrieg wurde die Förderung 1946 wieder aufgenommen. 1957 wurde aus den zusammengelegten Anlagen Duhamel und Griesborn das Bergwerk Ensdorf.
In den 1970er Jahren standen die Schächte Duhamel (Teufe: 868 Meter), Ney (651 Meter), Elm (281 Meter) und Dilsburg (632 Meter) in Betrieb. DieHauptfördersohle befand sich in 608 Meter Teufe; mehr als die Hälfte der abgebauten Flöze wies eine Mächtigkeit über drei Meter auf. Bis 1976 wurden alle Strebenauf Schildausbau umgestellt. Bedingt durch den Abbau in einem großen Gebiet bei nur wenigen Flözen waren in den 1970er Jahren über 100 Kilometer offeneStrecken vorhanden. Zwischen 1975 und 1978 entstand mit dem Barbarastollen ein 3.500 Meter langer Schrägschacht, der einen Höhenunterschied von 610 Metern überwindet. Der Barbarastollen dient der Förderung aus dem Nordfeld; hierzu wurde er mit einer Bandanlage ausgerüstet, die 1.400 Tonnen pro Stunde transportieren kann. Ebenfalls in den 1970ern Jahren wurde der Nordschacht abgeteuft.
Bergehalde Ensdorf
Die Bergehalde des Bergwerks Saar beim Duhamel-Schacht in Ensdorf wird umgangssprachlich auch Monte Duhamel oderMonte Schlacko genannt. Sie ist mit einer ungefähren Höhe von 140 Metern die höchste des Saarlandes. Seit 2004 ist sie begehbar für die Öffentlichkeit und wird unter anderem von Paragleitern genutzt. Im Jahre 2005 wurde auf ihr das Kunstprojekt Kunst auf der Halde ausgestellt, vondem jedoch nur wenige Ausstellungsstücke für die Dauer sein sollten. Dazu gehört die 15 Meter hohe Himmelsleiter, welche jedoch in der Nacht zum 25. August 2011 von Unbekannten abgesägt worden ist. Zum Ende des Saarbergbaus 2012 soll auf der Halde das 30 Meter hohe Saarpolygon, eine begehbare Skulptur aus Stahl erbaut werden. [3]
Mit knapp 4000 Beschäftigten erwirtschaftete das Bergwerk Saar im Jahre 2006 einen Umsatz von rund 517 Millionen Euro. Im Jahre 2007 betrug die verwertbare Förderung rund 3,5 Millionen Tonnen Flammkohle. Die Tagesförderung lag bei durchschnittlich rund 14.400 Tonnen.
In die Schlagzeilen geriet das Bergwerk in den letzten Jahren durch bergbaubedingte Erderschütterungen. Nach einer schweren Erderschütterung der Stärke 4,0 auf der Richterskala am 23. Februar 2008 wurde von der saarländischen Landesregierung für das Bergwerk Saar ein Abbaustopp verfügt. Rund 3.600 Bergmännerwurden seitens der RAG Aktiengesellschaft zunächst von der Arbeit freigestellt.
Als Reaktion beschloss der Aufsichtsrat der RAG Deutsche Steinkohle am 14. März 2008 das Ende der Förderung im Bergwerk Saar bis 2012. Bis dorthin sollte der Betrieb in reduzierter Form fortgeführt werden. Der Abbau im Feld Primsmulde-Süd, welcher vermutlich der Auslöser für die Erschütterung vom 23. Februar 2008 war, sowie im Flöz Schwalbach sollte nicht mehr aufgenommen werden. Stattdessen sollte nur noch in den Flözen Grangeleisen und Wahlschied Steinkohle gefördert werden. Dadurch reduzierte sich die Fördermenge auf ein Drittel der bisherigen. 3.000 Arbeitsplätze konnten so für die nächsten Jahre erhalten bleiben. Im Bebenjahr 2008 wurden nur noch rund 1 Million Tonnen Steinkohle gefördert, was einem Umsatz von mehr als 300 Millionen Euro entspricht.[4]
Ende Juni 2012 endete die Steinkohleförderung im Bergwerk Saar und damit nach mehreren Jahrhunderten die Steinkohleförderung im Saarland. Ein Teil der Beschäftigten wird den untertägigen Rückbau der Anlagen sowie die Sicherung der Schächte übernehmen. Weitere Beschäftigte, die zu jung für den Vorruhestand sind, werden an verbleibende RAG-Standorte versetzt.

„Glück Auf !“ klingt unser Bergmannsgruß.
Den Schacht hinab wir fahren
Glück Auf! Glück Auf! Zum guten Schluss.
Der Ew´ge soll uns wahren.
Wenn auch die finst´re Teufe dräut,
so soll uns das nicht schrecken,
und was an köstlich `Gut sie beut`
zum Sonnenlicht wir wecken.
Wenn auch im Grimme grollt der Berg,
und heiße Wetter schlagen-
Glück Auf, Glück Auf zum schweren Werk,
und mutig laßt´s uns wagen.
Wenn auch das dunkle Wasser steigt
und alle Quellen springen,
Glück Auf, ihr Knappen, denn mir deucht,
daß wir die Flut bezwingen.
Wenn auch die Schwaden speien Tod,
uns ist kein Furcht gegeben.
Glück Auf, Glück Auf, bei Brüder Not,
oh´n Zaudern setzt das Leben.
Glück Auf, Glück Auf in Berges Schacht,
durch Strecken, Stollen, Streben,
daß wir herauf aus tiefstem Schacht
den schwarzen Demant heben.
Glück Auf, Glück hell brennt das Licht
Der Ew´ge wird es wahren.
Daß wir nach uns´rer letzten Schicht
hinauf zum Lichte fahren...
Adolf Groß
„Glück Auf !“ klingt unser Bergmannsgruß.
Den Schacht hinab wir fahren
Glück Auf! Glück Auf! Zum guten Schluss.
Der Ew´ge soll uns wahren.
Wenn auch die finst´re Teufe dräut,
so soll uns das nicht schrecken,
und was an köstlich `Gut sie beut`
zum Sonnenlicht wir wecken.
Wenn auch im Grimme grollt der Berg,
und heiße Wetter schlagen-
Glück Auf, Glück Auf zum schweren Werk,
und mutig laßt´s uns wagen.
Wenn auch das dunkle Wasser steigt
und alle Quellen springen,
Glück Auf, ihr Knappen, denn mir deucht,
daß wir die Flut bezwingen.
Wenn auch die Schwaden speien Tod,
uns ist kein Furcht gegeben.
Glück Auf, Glück Auf, bei Brüder Not,
oh´n Zaudern setzt das Leben.
Glück Auf, Glück Auf in Berges Schacht,
durch Strecken, Stollen, Streben,
daß wir herauf aus tiefstem Schacht
den schwarzen Demant heben.
Glück Auf, Glück hell brennt das Licht
Der Ew´ge wird es wahren.
Daß wir nach uns´rer letzten Schicht
hinauf zum Lichte fahren...
Adolf Groß
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